Herzlichen Dank, dass Sie diese Seite besuchen!

 

Sie bezeugen Interesse an der jüdischen Vergangenheit der südniedersächsischen Kleinstadt Stadtoldendorf.

 

Die folgenden Seiten stellen den Versuch dar, die Wurzeln, den Verlust sowie das Schicksal der Opfer bewusst zu machen, darüber aufzuklären bzw. daran mahnend zu erinnern.

 

Jens Meier 

 

 

 

                                                                       

 

 

"Lassen Sie uns ein Zeichen setzen!"

 

"Daher meine dringende Bitte an Sie:

Schauen Sie nicht weg.

Bleiben Sie nicht stumm.

Mischen Sie sich ein.

Zeigen Sie Zivilcourage.

Werden Sie lauter.

Bekämpfen Sie Antisemitismus – immer und überall!

Beschützen Sie jüdisches Leben.

Benennen Sie die historische Wahrheit.

Benennen Sie die Schicksale, die entsetzlichen Leidenswegen der NS-Opfer aus Stadtoldendorf und anderswo – und tragen Sie Ihr Wissen weiter.

Helfen Sie, die liberale Demokratie zu stärken und zu verteidigen.

Wir Demokraten müssen viel mehr Gesicht zeigen! Wir müssen gemeinsam den Antisemitismus bekämpfen. Wir müssen gemeinsam die liberale Demokratie stärken und verteidigen.

 

Das sind wir nicht nur den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, sondern das sind wir auch uns selbst schuldig!"

 

aus meiner Rede vom 09. November 2023

 

 

 

Aktuelles

 

Neu eingestellt: Meine Rede zur Gedenkveranstaltung vom 09. November 2023 zum 85. Jahrestag der Pogromnacht in Stadtoldendorf im "Alten Rathaus" (s. Menüleiste)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oktober 2020: Zwei neue Buchveröffentlichungen ehren unter anderem die Schicksale von Claire (geb. Stern) und Heinz Rosenhain:

 

 

Bernd Philipsen/Fred Zimmak (Hrsg.): 

"Wir sollten leben. Am 1. Mai 1945 von Kiel mit Weißen Bussen nach Schweden in die Freiheit"

Novalis-Verlag, 2020, ISBN 978-3-941664-71-5

 

Cover-Text: "Am Morgen des 1. Mai 1945 rollten weiß gestrichene und mit dem Roten-Kreuz-Emblem versehene Busse und Krankenwagen durch das Tor des Arbeitserziehungslagers Kiel-Hassee. Sie gehörten zum Kontingent der von dem schwedischen Grafen Folke Bernadotte initiierten Rettungsmission, um in der Endphase des Zweiten Weltkrieges möglichst viele KZ-Häftlinge aus den Händen der SS zu befreien und nach Schweden in Sicherheit zu bringen. Die Rettungsfahrzeuge nahmen in dem Kieler Lager 153 jüdische Häftlinge auf, Menschen, von denen die meisten eine mehrjährige Odyssee durch Ghettos und Lager durchlitten hatten.

Diesem Transport und - vor allem - den damals ausgezehrten und verzweifelten Menschen widmet sich das Buch. Es spürt anhand von Dokumenten und Zeitzeugenberichten den Lebensläufen der nach Schweden geretteten Holocaust-Überlebenden nach und schildert ihr Leben nach dem Überleben. Es sind individuelle Überlebensgeschichten von Menschen, die die Hoffnung auf die Befreiung vom Nazi-Joch bereits aufgegeben hatten und ungläubig in die Rettungsfahrzeuge eingestiegen waren. "Also sollte ich leben", schrieb Johanna Rosenthal aus Potsdam nach dem glücklichen Ende ihres Martyriums in einem schwedischen Flüchtlingsheim nieder. Wir wollten leben - das war in Anlehnung an Johanna Rosenthals Ausspruch die Botschaft der in Kiel befreiten Frauen, Männer und Kinder, die in Schweden ihren Lebensmut und ihr Selbstbewusstsein zurückgewonnen hatten."

 

 

Dietlind Kautzky/Thomas Käpernick (Hrsg.):

"Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden. Der Todesmarsch von Hamburg nach Kiel 1945"

VSA-Verlag, 2020, ISBN 978-3-96488-064-2

 

Cover-Text: "In diesem Buch werden neun Lebenswege von Menschen dargestellt, die im April 1945 den Todesmarsch von Hamburg nach Kiel mitmachen mussten. Dazu erhält der Band einen historischen Überblicksbeitrag und eine Liste mit den Namen von bislang 235 namentlich bekannten Teilnehmer*innen des Marsches."

Herzlichen Dank den Herausgebern, den Autoren, den Verlagen und all jenen, die die Buchveröffentlichungen ermöglichten, für ihr Engagement, die Erinnerung wachzuhalten.

 

 

 

 

Februar 2020: Die Neuauflage eines Klassikers - des Standardwerkes - der Region erscheint:

 

Klaus Kieckbusch: "Von Juden und Christen in Holzminden 1557 - 1945. Ein Geschichts- und Gedenkbuch"

Verlag Jörg Mitzkat, 2020, ISBN-978-3-931656-14-0

 

Cover-Text: "Von Juden und Christen in Holzminden ist mehr als ein Gedenkbuch für die von den Nationalsozialisten vertriebenen und ermordeten Juden. Beginnend im Jahre 1557, hat Klaus Kieckbusch ein wichtiges Kapitel der Holzmindener Stadtgeschichte geschrieben, das das Wissen um die Entwicklung der Stadt in vielem erweitert. Deutlich wird eine große Kontinuität der jüdischen Familien in der Weserstadt. Es ist das Bestreben des Autors, den Alltag der Menschen jüdischen Glaubens in Holzminden so lebendig wie möglich darzustellen. Erschreckend erscheint die Beendigung des Zusammenlebens von Juden und Christen durch die Nationalsozialisten. Das Buch nennt die Opfer der Verfolgung."

 

 

Februar 2020: Klaus Kieckbusch veröffentlicht sein neues Buch: "Außerhalb der "Volksgemeinschaft" - Formen der Verfolgung während des Nationalsozialismus im Kreis Holzminden"

Verlag Jörg Mitzkat, 2020, ISBN-978-3-95954-081-0

 

Cover-Text: "Klaus Kieckbusch widmet sich in diesem Buch den von den nationalsozialistischen Machthabern ab 1933 ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen in Stadt und Kreis Holzminden: Wie erging es den Sinti und Roma, den politischen Gegnern der Nationalsozialisten, Homosexuellen, den als "Asoziale" oder "Berufsverbrecher" Verfolgten, Wehrdienstverweigerern, Zeugen Jehovas und Hörern verbotener Radiosender?" 

 

Zu diesem Buch: Ich bin tief beeindruckt. Was für eine Leistung! Was für ein wichtiges Buch! Und auf den Punkt genau zur richtigen Zeit! 

Obwohl vieles eigentlich für mich bekannt sein sollte, war und bin ich tief erschüttert über das Ausmaß und die unzähligen Schicksale, über die Macht, über den Wahn der "Hilfspolizei" inklusive der Brutalität, über die "Eigenmächtigkeiten", die Gesetzlosigkeiten oder eben die "Gesetze", über den Irrsinn "Lumpen entwenden, Kleidung für die eigenen Kinder daraus nähen, Todesurteil", über das Leiden ("zweimal nach Auschwitz"), über das nicht zur Kenntnis genommene Schicksal der Sinti (und Roma). Der sich gelegentlich durchsetzende gesunde Menschenverstand, das "normale Verhalten" mancher Richter, Staatsanwälte oder Parteigenossen lässt immerhin kurz Menschlichkeit aufblitzen.

 

Klaus Kieckbusch setzt den geschundenen Menschen, den Opfern wiederum ein Denkmal! Seine Arbeit ist einfach unbeschreiblich, unbezahlbar - auch immateriell für unsere Gesellschaft!

 

Ich hoffe sehr, dass dieses Buch sehr viele Leser findet, dass sehr viele Leser nachdenklich gestimmt werden und dass dies zu einem entsprechenden Handeln bzw. zu einer entsprechenden Haltung führen wird.

 

Ich wünsche sehr, dass Klaus Kieckbusch mehr als die Achtung erfährt, die ihm ohnehin gebührt! 

 

Herzlichen Dank an Klaus Kieckbusch, an Jörg Mitzkat und an all jene, die die Buchveröffentlichungen ermöglichten, für ihr Engagement, die Erinnerung wachzuhalten.

Ute im Mai 2015 (Foto: Helmut Oppenberg)
Ute im Mai 2015 (Foto: Helmut Oppenberg)

 

 

15. Juli 2015: Ute Siegeler verstirbt nach kurzer, schwerer Krankheit.

 

Liebe Ute, 

wir vermissen dich sehr. Ohne dich gäbe es diesen Internetauftritt nicht. Ohne dich hätte es die Begegnungen, die wunderbaren Momente mit Ana, Ruth, David, Frank, Gerardo, Richard, Ulrich... nicht gegeben.

Du hast viele Familienzweige neu entdeckt und zusammengeführt. Du hast die örtliche Erinnerung zum Leben erweckt.

Dank deiner Beharrlichkeit, deiner Ideen, deiner Energie, dank deines Engagements gibt es Stolpersteine in Stadtoldendorf! 

DANKE!

 

Nachtrag Oktober 2020:

Liebe Ute, du fehlst - umso mehr in diesen schwierigen Zeiten, in denen die Wahrheit und die Aufklärung zunehmend bedroht werden.

Ich verspreche dir, wir werden die Erinnerung wachhalten, wir werden unsere Freiheiten, unsere liberale Demokratie verteidigen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





Titelmotiv: Fotoausschnitt des Grabsteines (1879) von Minna Rothenberg (jüdischer Friedhof Stadtoldendorf)